Keine Zeit für Selbstfürsorge in stressigen Alltag?
Morgens die Kinder für die Schule wecken, Frühstück richten, ein schneller Kaffee vor dem ersten Meeting. Zu mehr hast du es noch nicht geschafft. Du arbeitest eine Liste ab, die immer nur länger wird. Kurze Mittagspause. Du nimmst kaum wahr, wie es schmeckt und könntest zwei Stunden später schon nicht mehr sagen, was du da eigentlich gegessen hast. Feierabend, Kinder abholen, Hausaufgaben. Noch lernen für die nächste Arbeit und nebenbei das Abendessen vorbereiten. Wenigstens noch kurz die Waschbecken putzen, Wäsche zusammenlegen und war heute eigentlich jemand mit dem Hund draußen? Du hast dich um alle gekümmert und am Ende des Tages sinkst du erschöpft auf die Couch. Es reicht nur noch für Netflix und nach 10 Minuten bis du eingeschlafen. Kommt dir bekannt vor?
Ein Berg an Aufgaben. Du spürst die Verantwortung auf deinen Schultern und du weißt, so geht es nicht weiter. Am liebsten würdest du ein paar Tage flüchten, in ein Wellnesshotel oder auf eine einsame Insel, aber das ist einfach nicht drin. Dabei sind kleine Auszeiten wichtig. Wenn du dir regelmäßig nur 10 Minuten Zeit für dich nimmst, wirst du schon nach kurzer Zeit spüren, wie gut es dir tut. Dein Akku kann aufladen und du wirst dich dem Hamsterrad weniger ausgeliefert fühlen, denn du hast die Macht, das Rad anzuhalten.
Ideen für 5 bis 10 Minuten tägliche Selbstfürsorge:
- Achtsames Gehen: Verlasse deinen Arbeitsplatz für einen kurzen Spaziergang. Zähle bei der Einatmung langsam bis 3 und mache einen Schritt. Wiederhole das bei der Ausatmung. Während du gehst, konzentriere dich bewusst auf deine Schritte, spüre den Boden unter deinen Füßen und achte auf deine Atmung. Am besten machst du die Übung natürlich barfuß.
- Musikgenuss: Wähle einen Song, den du magst, und nimm dir die Zeit, ihn bewusst zu hören. Schließe die Augen und lass die Musik auf dich wirken, ohne dabei Multitasking zu betreiben. Du kannst dazu auch tanzen, das verschafft dir Bewegung im Alltag und du kannst den Stress abschütteln.
- Kreatives Schreiben: Führe Tagebuch oder ein Journal. Setze dich hin und schreibe für fünf Minuten, was dir gerade in den Sinn kommt oder was dich beschäftigt. Schreibe in dieser Zeit aber keine To-do-Listen, denn jetzt geht es um Selbstfürsorge. Wenn du nicht weißt, was du schreiben sollst, überlege doch einmal, wofür du in deinem Leben dankbar bist.
- Lieblingsgetränk: Schnappe dir einen Kaffee, einen Tee oder ein Glas Wasser und nimm dir Zeit. Du bist nicht auf der Flucht, also vergiss den Coffee to go.
- Digitale Auszeit: Gehe bewusst vom Monitor weg. Leg dein Handy zur Seite, schalte den Fernseher aus und richte den Blick in die Weite. Deine Augen werden es dir danken.
- Handmassage: Verwende eine kleine Menge duftendes Öl oder Handcreme und massiere deine Hände sanft. Achte auf die Berührung und den angenehmen Duft, um Stress abzubauen.
- Sauerstoff: Öffne ein Fenster und atme bewusst ein und aus. Beobachte, wie sich dein Bauch beim Einatmen vorwölbt und beim Ausatmen wieder kleiner wird.
- Kurzmeditation: Nutze die Kraft der Meditation. Setze dich dazu aufrecht auf einen Stuhl oder im Schneidersitz auf den Boden. Ein Kissen kann dir bei der Aufrichtung helfen. Schließe die Augen. Bei der Einatmung sagst du dir im Stillen ‚Ich‘ – und bei der Ausatmung ‚bin‘. Wiederhole die Worte beliebig lange.
- Lächeln: Setze dich für einen Moment hin, schließe die Augen und lächle. Lächeln kann positive Emotionen auslösen und Stress reduzieren. Atme dabei tief ein und aus.
- Lesen: Das Buch liegt schon lange auf der Seite und staubt langsam ein? Du willst es unbedingt lesen, aber du kommst einfach nicht dazu? Mach es dir gemütlich und lies eine Seite. Vielleicht wird es mehr, das ist in Ordnung. Wenn nicht, ist es auch in Ordnung, aber du hast eine Seite gelesen und das ist doch ein gutes Gefühl.
- Iss bewusst: Wir stopfen so viele Dinge in uns hinein, ohne wirklich wahrzunehmen, was wir da eigentlich essen und wie die Lebensmittel schmecken. Hast du schon einmal gefastet? 2023 habe ich es eine Woche ausprobiert. Am Ende steht das Fastenbrechen, bei dem man einen Apfel ganz bewusst ist. Probiere es doch mal! Schneide einen Apfel in Viertel. Ein Apfelstück isst du ganz bewusst und nimmst dir dafür 5 Minuten Zeit. Wie schmeckt er? Wie fühlt er sich im Mund an? Ist er saftig, sauer, süß, eher mehlig? Wie ist seine Schale beschaffen?
- Affirmation: Affirmationen sind kraftvolle Sätze, die wir für uns nutzen können. Glaubst du nicht? Ganz sicher kannst du dich an verletzende Worte erinnern, die jemand in der Vergangenheit an dich gerichtet hat und die heute noch schmerzen, wenn du daran denkst. Warum sollte es also nicht andersherum funktionieren? Probiere es doch einmal aus. Ich habe sechs Vorschläge für dich. Nimm dir 5 Minuten Zeit, wähle eine Affirmation aus und sprich sie mehrmals für dich. Natürlich kannst du auch eine andere Affirmation wählen.
- Ich bin ausgeglichen, zufrieden und entspannt.
- Ich liebe mich selbst so, wie ich bin.
- Ich bin ruhig und zuversichtlich.
- Ich bin sicher, geborgen und beschützt.
- Ich erlaube mir die Ruhe, die ich brauche, um zu regenerieren.
- Ich lasse alle Zweifel los und vertraue meinen einzigartigen Fähigkeiten.
Herzlichst