In unserer schnellen Welt, in der Technologie und Globalisierung den Ton angeben, sind meine persönlichen Werte mein Kompass. Sie helfen mir, den ganzen Trubel zu meistern. Als Frau, Mutter, Lehrerin, Autorin und Lektorin frage ich mich oft: Was zählt wirklich? Für mich sind Menschlichkeit, Familie, lebenslanges Lernen, Selbstermächtigung und eine positive Fehlerkultur wichtig. Diese Werte leiten meine Entscheidungen – ob beruflich oder privat.
Menschlichkeit ist für mich das A und O. Vor allem bin ich ein Mensch, mit all meinen Stärken und Schwächen. Ich mache Fehler, falle hin und stehe wieder auf. Darum ist es mir so wichtig, immer daran zu denken: Hinter jedem Text und jeder Korrektur steckt ein Mensch, mit eigenen Gedanken und Gefühlen.
Inhaltsverzeichnis
Menschlichkeit
Menschlichkeit ist für mich nicht nur ein Wort, sondern ein Prinzip, das meine Sicht auf die Welt prägt. Als Autorin, Mutter und Lektorin ist es mir wichtig, dies im Mittelpunkt meiner Werte zu stellen.
In meinen Geschichten verzichte ich auf toxische Beziehungen. Ich glaube, dass Geschichten nicht nur unterhalten, sondern auch inspirieren und unsere Sichtweise beeinflussen können. Wir sind, was wir lesen – oder werden es zumindest. Natürlich ist das überspitzt, aber es lohnt sich, darüber nachzudenken.
Was macht es mit einer jungen Frau, wenn sie immer wieder über ungesunde Beziehungsmuster liest, in denen Gewalt romantisiert wird? Bei dem Gedanken bekomme ich Bauchschmerzen. Nein, ich möchte nicht dazu beitragen, auch wenn der Markt gerade etwas anderes diktiert.
Meine Figuren machen Fehler und wachsen daran. Sie treffen falsche Entscheidungen. Ich sehe es als meine Verantwortung, schädliche Dynamiken nicht zu verherrlichen. Stattdessen zeige ich Konflikte, die Raum für Wachstum und Heilung bieten.
Meine Charaktere erleben die Höhen und Tiefen des Lebens. Ihr Wachstum steht im Mittelpunkt, und ihre menschlichen Schwächen und Fehler treiben ihre Entwicklung voran. Keine schwachen Heldinnen, die auf Rettung warten, und keine starken Männer, die ihre Gefühle hinter Gewalt verbergen.
Liebe, als Ausdruck von Menschlichkeit, ist das zentrale Thema in meinen Roman. Liebesromane mit Bergsehensucht, ist die Überschrift, die ich über meine Bücher gestellt habe. In meinen Geschichten wird Liebe in all ihren Formen dargestellt: romantisch, freundschaftlich, als Familienbindung und als Mitgefühl. Die Vielfalt von Beziehungen betont die Bedeutung von Verbindungen zwischen Menschen.
Im Schreiben und im Lektorat ist es leicht, sich von Geschichten mitreißen zu lassen und den Kern zu vergessen – die Menschen dahinter. Menschlichkeit bedeutet für mich, die Einzigartigkeit und Individualität jedes Einzelnen zu respektieren. Hinter jedem Manuskript und jeder kreativen Idee steht ein Mensch mit eigenen Erfahrungen, Überzeugungen und Gefühlen. Diese Perspektive prägt nicht nur meinen beruflichen Ansatz, sondern auch mein Handeln als Mutter und Partnerin im täglichen Leben. Das heißt nicht, dass ich beim Lektorieren nicht auf Fehler hinweise und Verbesserungen vorschlage. Ich unterstütze Schreibende dabei, ihre Texte zu verbessern und über sich hinauszuwachsen – immer wertschätzend.
Menschlichkeit ist mein Leitstern. Sie hilft mir, die Verbindung zu anderen Menschen zu schätzen und zu pflegen. Sie erinnert mich daran, dass hinter den Worten, den Korrekturen und den Herausforderungen des Alltags immer Menschen stehen, die ihre eigene Reise durchs Leben machen.
Kreativität
Kreativität ist für mich keine Frage von Talent oder eine besondere Fähigkeit, sondern ein wesentlicher Teil meines Lebens. Ohne Kreativität wäre meine Welt farblos und leer.
Ich bin überzeugt, dass Kreativität in jedem von uns steckt, nur auf unterschiedliche Weise. Sie zeigt sich nicht nur in der Kunst, sondern auch in alltäglichen Dingen. Menschen können kreativ Probleme lösen, ihren Alltag bunt gestalten, Beziehungen pflegen und bereichern oder berufliche Herausforderungen meistern. Manche finden ihre kreative Ader im Malen, Schreiben oder Musizieren, während andere sie in wissenschaftlichen Entdeckungen, im Handwerk, Kochen oder in anderen praktischen Tätigkeiten ausleben. Kreativität ist vielfältig und individuell.
Oft wird Kreativität unterschätzt oder nicht erkannt, weil sie nicht immer mit traditioneller Kunst verbunden wird. Es ist wichtig zu verstehen, dass es viele Formen kreativen Ausdrucks gibt und jeder Mensch auf seine eigene Weise kreativ sein kann. Kreativität kann geübt und gefördert werden.
Als Autorin nutze ich diese unerschöpfliche Quelle, um Geschichten zu schreiben, die meinen Leserinnen eine Auszeit vom Alltag bieten. Ideen kommen und gehen. Manche bleiben, setzen sich zu mir, und ich spinne ihre Fäden weiter. “Was wäre, wenn?” ist eine Frage, die ich mir immer wieder stelle, die neue Ideen hervorbringt und andere Perspektiven einnehmen lässt. Offenheit und Neugier, wie die Fähigkeit, zu beobachten und zuzuhören.
Lebenslanges Lernen und Fehlerkultur
Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass lebenslanges Lernen möglich und förderlich für die geistige Gesundheit ist. Das Gehirn bleibt plastisch und anpassungsfähig, selbst im Erwachsenenalter. Das kontinuierliche Streben nach Wissen und neuen Fähigkeiten kann dazu beitragen, kognitive Funktionen zu erhalten und das Risiko altersbedingter Erkrankungen zu verringern. Diese Erkenntnisse zeigen ganz deutlich: Bildung ist ein lebenslanger Prozess und endet keineswegs mit dem Abschlusszeugnis.
Die Fähigkeit, den eigenen Horizont zu erweitern und sich auf unbekannte Gebiete einzulassen, fördert nicht nur das Verständnis für die Welt, sondern trägt auch zur persönlichen Bereicherung bei. Die Bereitschaft, Fragen zu stellen, skeptisch zu bleiben und stets den Drang nach Wissen zu hegen, schafft eine Umgebung, in der lebenslanges Lernen nicht nur möglich, sondern auch erfüllend ist.
Dabei bleiben Fehler und Irrwege nicht aus. Auch ich mache jeden Tag Fehler und versuche daraus zu lernen und mich zu verbessern. Nicht immer gelingt das auf Anhieb. Und noch vor einigen Jahren habe ich mich für meine Fehler schrecklich geschämt, habe gehofft, dass sie von anderen nicht entdeckt werden.
Dieses Verhalten war geprägt von unserer Kultur, in der Fehler negativ behaftet sind. Spätestens in der Schule erfahren junge Menschen in Deutschland, dass Fehler unerwünscht sind. Ich finde das schade, denn es hemmt so unwahrscheinlich – hat es mich auch! Dabei sollten wir jeden Fehler freundschaftlich umarmen und als Chance des Wachstums begreifen. Manchmal hilft es auch, Fehlern mit einem Augenzwinkern zu begegnen. Das versuche ich auch in meinen Anmerkungen im Lektorat.
Nobodys perfect, but the beauty of imperfection lies in our ability to embrace and learn from it. – Niemand ist perfekt, aber die Schönheit der Unvollkommenheit liegt darin, dass wir sie annehmen und daraus lernen können.
Familienmensch
Familie ist nicht nur das Wichtigste in meinem Leben, sondern auch der Ort, an dem ich Liebe und Geborgenheit finde. Es ist die Familie, die mich ermutigt, wenn die Dinge schwierig werden, die mit mir feiert, wenn Erfolge erreicht werden, und die in den leisen Momenten des Lebens an meiner Seite ist.
Meine Familie gibt mir nicht nur Rückhalt, sondern auch die Kraft, meine Träume zu verfolgen und gleichzeitig ein erfülltes, ausbalanciertes Leben zu führen. Für mich bleibt die Familie der kostbare Diamant in der Mitte meines Lebens, der mich strahlen lässt, selbst in den dunkelsten Stunden. Ihr ordne ich alle anderen Dinge und Anforderungen unter, denn am Ende sind es die Menschen in unserem unmittelbaren Umfeld, die den höchsten Stellenwert haben. Wenn diese Bindungen zerbrechen, geht auch ein wesentlicher Teil dessen verloren, was das Leben lebenswert macht.
Familie ist der Ort, an dem ich mich nicht verstecken muss. Ich kann ich selbst sein, mit allen Stärken und Schwächen, ohne Furcht vor Ablehnung. Es ist der Raum, in dem ich Fehler machen kann, ohne das Gefühl von Scham. Hier finde ich Akzeptanz und bedingungslose Liebe, die mich dazu ermutigt, ich selbst zu sein, in all meiner Unvollkommenheit.
Wie geht es dir mit diesen Werten? Vielleicht hast du ganz andere in deinem Leben und das ist völlig okay. Vielleicht magst du mir ja in den Kommentaren darüber erzählen.
Herzlichst