In meinem letzten Blogbeitrag habe ich dir erzählt, dass du nicht unbedingt einen Schreibkurs besuchen musst, um das Schreibhandwerk zu erlernen. Es gibt auch einen kostengünstigeren Weg. Auf dem Markt tummeln sich viele Schreibratgeber für Autoren. Manche sind empfehlenswert, andere eher weniger. Hier habe ich dir eine Auswahl zusammengestellt mit Schreibratgebern, die mir wirklich weitergeholfen haben.
Inhaltsverzeichnis
Günstiges Buch oder teurer Kurs? Eine Typfrage.
Um es gleich zu sagen, ich gehöre zu denen, die gerne Kurse und Workshops besuchen. Ich habe wirklich viel Geld in die Hand genommen, Geld, das ich später gut für ein Lektorat hätte gebrauchen können.
Was du in solchen Kursen erfährst, sind keine Erfolgsgeheimnisse. Niemand nimmt dich dort an die Hand und trägt dich über die Ziellinie. Alles, was du dort lernst, kannst du dir mithilfe von Schreibratgebern und in Autorengruppen selbst aneignen. Allerdings wird dich dort niemand anfeuern und dir dabei helfen, die Durststrecken zu überwinden. Und die kommen ganz gewiss. Irgendwann ist es wichtiger, den Rasen zu mähen, die Tante zu besuchen oder eine Netflix-Serie zu sehen, als an der verflixten Hausarbeit zu knabbern.
Du musst selbst abwägen, welchen Weg du gehen möchtest. Wie viel Unterstützung benötigst du? Wie viel Feedback? Und wie viel Geld kannst du überhaupt in die Hand nehmen, denn nach einem Kurs ist natürlich noch lange nicht Schluss, wie du in meinem ersten Blogbeitrag gelesen hast. Und die ersten Einnahmen durch Buchverkäufe werden deine Kosten nur selten decken.
Ob mit Kurs oder ohne, Schreibratgeber sind definitiv eine gute Idee. Es gibt sie wie Sand am Meer.
Meine liebsten Schreibratgeber für Autoren
- Wie man einen verdammt guten Roman schreibt 1 und 2 von James N. Frey
Beide Bücher kann ich nur empfehlen. Sie vermitteln eigentlich alles, was du über das Entwerfen von Figuren, über Erzählperspektiven, Dialoge, Prämisse und Stufendiagramm.
Frey hat viele Literaturbeispiele im Gepäck. Es ist aber nicht schlimm, wenn man die Bücher nicht gelesen hat oder man sich nicht mehr so genau daran erinnern kann, weil die Lektüre schon zu lange her ist. Seine Erklärungen sind auch so verständlich.
- Heute schon geschrieben? 1 und 2 von Diana Hillbrand
Beide Bücher erinnern eher an einen großen Workshop. Hier finden sich viele Übungen und hilfreiche Tipps. Beide Bücher sind sehr umfangreich. Ich gestehe, ich habe sie noch immer nicht ganz geschafft.
- Rette die Katze! von Blake Snyder
Unbedingt! Ich bereue es wirklich, es erst so spät gekauft zu haben. Auch wenn es in diesem Buch ums Drehbuchschreiben geht, ist vor allem Blake Snyders berühmtes Beat Sheet ein Augenöffner. Wenn du Probleme mit dem Plot hast und dich fragst, wie du diese verdammte Mitte eigentlich füllen sollst – kauf dir unbedingt dieses Buch!
Auch hier findest du wieder viele Beispiele. In diesem Fall sind es natürlich Filme, weil es eigentlich ums Drehbuchschreiben geht. Es lässt sich aber alles auch gut aufs Romaneschreiben anwenden und einen Film hat man schneller angeschaut, als mehrere Bücher, um den Beispielen zu folgen. Es geht aber auch ohne Fernsehmarathon.
- Save the cat writes an novel von Jessica Brody
Jessica Brody überträgt die Erkenntnisse von Blake Snyder auf das Romanschreiben. Leider gibt es dieses Buch nur in englischer Sprache. Wer damit kein Problem hat, kann sich hier weitere Anregungen holen.
- Klappentext, Pitch und anderes Getier von Hans-Peter Roentgen
Hans-Peter Roentgen ist so etwas wie das Urgestein im Selfpublishing. Er hat mehrere Ratgeber herausgebracht. Auch wenn es den Pitch und das Exposé im Selfpublishing nicht unbedingt benötigt, spätestens beim Thema Klappentext wirst du dankbar für diesen kleinen Ratgeber sein. Anhand von Beispielen zeigt Roentgen, wie Klappentexte durch ein paar Kniffe griffiger werden.
- Was dem Lektorat auffällt von Hans Peter Roentgen
Okay, dieses Buch interessierte mich natürlich auch als Lektorin. Aber auch wenn du deinen Text vor dem Lektorat überarbeiten möchtest, wird es dir gute Dienste leisten und für manche Dinge vielleicht die Augen öffnen. Wusstest du, was Vampir-Verben sind, wie du mit Rückblenden umgehen kannst und was mit Distanzierern gemeint ist?
Das waren sie, meine Buchtipps. Ich werde die Liste sicher immer wieder ergänzen und vielleicht hast du ja einen Tipp, dann schreibe ich gern in die Kommentare.
Ich hoffe, sie helfen dir weiter, aber vergiss nicht: Schreiben lernt man nur durch Schreiben. Nur so wirst du deinen Schreibstil entwickeln und verbessern. Es reicht nicht, die Theorie zu studieren. Du musst in die Umsetzung gehen und ja, du wirst auch Fehler machen. Aber je länger du schreibst, desto besser wirst du werden. Und auch im Lektorat wirst du noch einmal ganz viel dazulernen.
Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Erlernen des Handwerks. Ganz egal, ob du dafür Kurse besuchst oder ob du es in Eigenregie schaffst. Es gibt viele Wege, die zu deinem Buch führen. Am Ende zählt nur das Ergebnis: begeisterte Leser und Leserinnen.