Wäre der Juni ein Raumschiff, hätten wir gerade Warp-Geschwindigkeit erreicht und würden mit 4 Milliarden Meilen pro Sekunde durch den Weltraum – äh, die Zeit natürlich – reisen. Ja, du hast recht, ich bin ein heimlicher Trekkie, obwohl ich mit Science Fiction Literatur herzlich wenig anfangen kann. Vielmehr war ich ein Trekkie, denn auch meine Zeiten auf Raumschiff Enterprise sind schon länger vorbei. Aber in den 90ern war das schon so eine kleine Leidenschaft von meinem Damaligen und mir …
Wie dem auch sei, der Juni ging viel zu schnell vorüber und wieder einmal frage ich mich: Was habe ich eigentlich 30 volle Tage lang getan?
Inhaltsverzeichnis
Zwei Manuskripte gehen ins Lektorat
Die Kurzgeschichte
Immer wieder ein super aufregender Moment ist es, wenn eine Geschichte ins Lektorat geht. Es ist wie beim ersten Date. Aufgeregtes Kribbeln, feuchte Handinnenflächen, hoher Puls und zittrige Knie. Freude und Angst liegen dicht beieinander, durchweben und durchdringen sich zu einem äußerst seltsamen Gefühlsstatus.
Dieses Mal hatte ich 2 Texte gleichzeitig im Lektorat. Ein Novum! Das gab es noch nie. Zum einen war die Kurzgeschichte, die in der Anthologie des „Club der Selfpublisher“ erscheinen wird. Ich freue mich schon riesig auf die Veröffentlichung und bin gespannt auf die anderen Geschichten. Ehrlich, ich habe keine Ahnung, welche Geschichten noch enthalten sind.
Weihnachtsroman
Und dann war da natürlich mein Buchbaby, die Weihnachtsgeschichte. Wahrscheinlich behaupte ich das jedes Mal, aber ich liebe diese Geschichte. Zum ersten Mal habe ich nicht in der Vergangenheitsform, sondern im Präsens geschrieben. Ich weiß, das ist nicht jedermanns Ding, aber das ist bei Ich-Erzählern auch so. Es wird immer Leserinnen geben, die lieber das eine oder das andere mögen. Das ist völlig in Ordnung! Zum Glück sind wir verschieden und zum Glück gibt es auch so viele unterschiedliche Geschichten.
Du weißt jetzt also schon, dass die Geschichte nicht in der Vergangenheitsform geschrieben ist. Du erlebst die Geschichte so, als würde sie gerade jetzt passieren. Ich finde das herrlich unmittelbar. Was du noch nicht weißt, ist der Titel. Über den durften meine Newsletterabonnentinnen abstimmen und es war gar nicht so einfach, am Ende einen Konsens zu finden, mit dem hoffentlich alle einverstanden sind. Denn natürlich gingen die Meinungen auseinander. Wie ich schon festgestellt habe, sind wir alle auf wunderbare Weise verschieden.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich spanne dich jetzt nicht länger auf die Folter:
Winterküsse und Leinwandträume
So lautet der Titel. Ich hoffe, er gefällt euch.
Und tatsächlich gibt es noch einen Untertitel:
Weihnachten in Winterlichten
Und damit hat es eine besondere Bewandtnis …
Winterlichten
Winterlichten heißt die kleine Stadt, in der die Geschichte spielt. Winter und Licht, eine wunderschöne Verbindung. Als ich einen meiner ersten Entwürfe für den Klappentext zur Diskussion stellte, kam das böse Erwachen. Statt Winterlichten wurde winterlichen gelesen und prompt machte der ganze Satz keinen Sinn mehr.
Ich war alarmiert. Daran hatte ich nun wirklich nicht gedacht! Händeringend suchte ich nach einem neuen Namen. Nach Möglichkeit einen Namen, den es so noch nicht gab (Winterburg fiel somit schon mal raus), aber egal, was ich versuchte, nichts klang so schön wie Winterlichten.
Was tut man in solchen Fällen? Als Autorin heult man sich natürlich bei seiner Lektorin aus, die das Drama wohl nicht ganz verstehen konnte. „Winterlichten hört sich gar nicht wie winterlichen an. Das sind doch ganz verschiedene Wörter.“
Stimmt. Wo sie das so sagte … Ein paar Tage später dämmerte es mir. Natürlich macht es einen Unterschied, ob Winterlichten nur knapp als Ortsname in einem Klappentext auftaucht, oder ob er in einer Geschichte verwoben wird. Kontext und so … Mein Mann stimmte mir zu, der sich in diesen Tagen die diversesten Vorschläge anhören musste.
Danke, Daniela. Ohne deinen Zuspruch hätte ich mich ins Bockshorn jagen lassen und Winterlichten hätte jetzt wohl so einen bescheidenen Namen wie Hoheneck, Winterwald oder Grindenburg.
Winterlichten darf also bleiben und darf sogar in den Untertitel. Wobei … so ganz unter uns: Eigentlich ist es der Titel für eine Reihe. Ja, ich habe vor, mindestens einen weiteren Band zu schreiben. Und natürlich sind sie unabhängig voneinander zu lesen und in sich abgeschlossen. Den Unterschied zwischen Reihe und Serie hatte ich in einem Beitrag erklärt. Schau gerne noch mal nach.
Noch eine Kurzgeschichte
Schreibtechnisch habe ich es im Juni tatsächlich eher ruhig angehen lassen. Ich habe gemerkt, dass ich dringend eine Pause brauchte und ich wollte nicht wieder am noch titellosen Band 3 der Black Forest Reihe arbeiten, wenn schon bald mit der Rückkehr des Winterromans zu rechnen ist.
Also begann ich eine Kurzgeschichte, die ich ebenfalls für eine Anthologie einreichen möchte. Während ich diese Zeilen schreibe, ist die Geschichte erst zur Hälfte in der Rohversion fertig und die Abgabefrist rückt näher … hatte ich schon erwähnt, dass wir in Warp Geschwindigkeit durch den Juni fliegen?
Facelift für meine Webseite
Technik und ich sind und waren noch nie beste Freunde. Deshalb hatte ich meine erste Webseite mit Jimdo aufgebaut. Irgendwie war das selbsterklärend. Aber dann kam eine zweite Seite für mein Lektorat dazu und ich wollte einen Blog, was ich mit meinem laufenden Modell bei Jimdo nicht umsetzen konnte.
Ich stellte mich der Herausforderung und begann vor ziemlich genau einem Jahr mit dem Aufbau meiner Webseite mit WordPress. Diese Aktion hat mir viele schlaflose Nächte eingebracht, YouTube kannte mich mit Vornamen und im Pyjama und ganz sicher habe ich einige graue Haare mehr bekommen.
Mein Mann kümmerte sich zum Glück um die Geschichten im Hintergrund, wie die Auswahl des Hosters und die technischen Details, die damit einhergehen. Ich musste mich also nur um den Seitenaufbau kümmern. Haha! Hörst du das irre Lachen? Es war echt nicht einfach!
Am Ende stand eine mit Liebe gebackene, funktionale Webseite, die bei näherer Betrachtung wahrscheinlich eher an eine heruntergefallene Hochzeitstorte erinnerte. Aber hey, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und ich war so damit beschäftigt, zu begreifen, was es mit Plugins, Themes und Templates auf sich hat. Ganz ehrlich, den Unterschied zwischen Themes und Templates habe ich noch immer nicht so ganz begriffen.
Jedenfalls hatte ich keine Ahnung, wie ich so ein Theme (oder war es ein Template) nutzen könnte. Dabei wäre es so viel einfacher gewesen. Allerdings hätte ich manche Dinge wohl auch nicht begriffen, hätte ich mich nicht zuerst mit den absoluten Basics beschäftigt. Astra und Elementor waren mir am Ende so vertraut wie gute Freunde.
Ein Jahr später packte mich mal wieder eine Idee. Dieses Phänomen ist gefürchtet, denn wenn die Idee über mich hereinbricht, bin ich ihr ziemlich schutzlos ausgeliefert. Ein neues Design für meine Webseite! Ich hörte schon die warnende Stimme in meinem Kopf „Kassia, das wird länger dauern, als du jetzt glaubst. Mal eben schnell? Schlag dir das aus dem Kopf.“
Wenigstens höre ich diese Stimme inzwischen. Auf sie gehört habe ich trotzdem nicht. Natürlich nicht!
Mittwochabend war sie da – die Idee, meine ich.
Am Donnerstag fing ich an und zerschoss mir noch am Freitagnachmittag mit ein paar Einstellungen das komplette Design. War ja klar! So viel dazu, dass ich das System begriffen hätte. Leider wusste ich auch nicht mehr genau, welche Einstellungen ich geändert hätte. Also alles noch mal von vorn!
Samstag ging die Webseite online. Schreib mir doch mal, wie du sie findest. Fehlt dir noch was?
Freizeitstress?
Bei so wenig Schreibzeit, sollte man davon ausgehen, dass ich plötzlich in Freizeit untergegangen wäre. Ganz tolle Ausflüge und so. Tja, Pustekuchen! Die Pfingstferien, die es ja auch noch gab, waren verregnet. Wie eigentlich schon das ganze Jahr. Ganz ehrlich, auf den Feldern im Schwarzwald könnte man in diesem Jahr Reis anbauen. Trotzdem gab es ein paar kleinere Ausflüge und einer davon führte uns auf die Schauenburg in Oberkirch.
Eigentlich eine Schande, dass wir vorher nie dort waren, denn die Burg steht gar nicht so weit weg von meinem Zuhause. Das Foto oben im Titelbild, das ist sie übrigens. Entlang der Rheinebene, zwischen Schwarzwald und Vogesen stehen unzähliger solcher Ruinen und irgendwie überkommt mich immer ein ganz eigenartiges Gefühl, wenn ich an solchen Orten bin. Es ist, als würde die Vergangenheit mir ins Ohr flüstern. Von den Menschen, die hier einst lebten.
Im 11. Jahrhundert von Herzog Berthold II. von Zähringen erbaut, ging die Burg in den Besitz seiner Tochter Luitgard und später an deren Tochter Uta über. Uta war übrigens als Stifterin des Klosters Allerheiligen gilt. Hierzu gibt es auch eine Sage, in der ein Esel eine Rolle spielt. Diese Geschichte wird übrigens im Winterküsse und Leinwandträume erzählt.
Und prompt kam mir natürlich eine Idee für den zweiten Band der Winterlichten-Buchreihe. Als Autorin lauern die Ideen einfach überall!
Interviews
Ich stehe gerne für Kooperationen offen. So entstand gemeinsam mit Nadine vom Buchblog Kunterbunte Bücherreisen die Idee für ein Interview. Nadine setzt sich sehr für Selfpublisher:innen ein und ist über ihren Blog inzwischen selbst zum Schreiben gekommen.
Nadine dachte sich eine Menge spannender Fragen aus, mit denen sie mir auf den Zahn fühlte. Dabei ging es in erster Linie um meinen Weg ins Selfpublishing und über Vorurteile, die sich hartnäckig halten. Dass freie Autoren und Autorinnen nicht in Lektorate und Coverdesign investieren würden, war nur eines. Ich hoffe sehr, ich konnte hier für Aufklärung sorgen.
Das Interview findest du hier.
Die Gelegenheit ließ ich mir natürlich nicht entgehen und stellte Nadine ebenfalls ein paar Fragen. Und so erfuhr ich unter anderem, wie sie überhaupt Buchbloggerin wurde, was ihr daran Freude macht, was manchmal stört und was sie sich von Autoren noch wünschen würde.
Du hast den Beitrag verpasst? Du findest ihn hier.
Und was gab es sonst noch?
Erfolgsmeldungen
2 Interviews mit Kunterbunte Bücherreisen
6 Weiterbildungen
Blogbeiträge
23 Fitness (Falls du den Monatsrückblick von Mai gelesen hast, ja, ich bin immer noch voll dabei.)
2 Newsletter
2 Yoga
Erlesenes
Woman on fire von Sheila de Liz
City of Bones 1 von Cassandra Clare
Chaosmama von Bille Schmalenberg
Ausblick auf den Juli
Da ich mir für den Juni schon recht wenig vorgenommen hatte und es, um ehrlich zu sein, recht gemütlich angehen ließ, steht im Juli die Einarbeitung der Lektoratsanmerkungen an. Es ist der letzte Arbeitsmonat, bevor es in die Sommerferien geht. Daran anschließend steht auch schon bald die Veröffentlichung von Winterküsse und Leinwandträume an. Wenn ich den angesetzten Termin einhalten will, muss ich mich schon sputen. Habe ich das eigentlich schon erwähnt? Als Veröffentlichungstermin ist der 25.9. vorgesehen. Und ich bin so gespannt, wie du den Roman finden wirst.
Herzlichst, deine