Buchstart: Wenn das Herz schneller schlägt

Buchstart. Aufregung

Die Veröffentlichung meines neuen Weihnachtsromans “Winterküsse und Leinwandträume” steht bevor und meine Nerven liegen langsam blank. Wo ich in den letzten Monaten ruhig und gelassen war, sehe ich jetzt nicht mehr nur mit Vorfreude auf den Kalender. Buchstart steht am 25.09.24 dick und fett unterstrichen. Rückzieher möglich, aber nicht ratsam. In meinem Magen liegt eine Sprudeltablette und mein Zustand ist wohl vergleichbar mit dem ersten Schultag oder einem Fallschirmsprung. Freude und Spannung sind überwältigend. Und die alles bewegende Frage poppt auf: Wie werden meine Leserinnen das Buch finden? Was, wenn niemand mein Buch mag? Was, wenn die Kritiken vernichtend sind?

9 Wochen und 2 Tage bis zum Buchstart

Zu dem Zeitpunkt, an dem ich diesen Blogartikel schreibe, sind es noch 9 Wochen und 2 Tage, bis zu Veröffentlichung meines Weihnachtsromans. Mein viertes Buch. Langsam sollte sich Routine einstellen. Tut es aber nicht. Gut, ich weiß jetzt, welche Knöpfchen ich bei Amazon kdp drücken muss, dafür sind andere Dinge neu. Ich möchte die Printausgabe auch bei Tolino hochladen und weiß bereits, dass es dort wohl etwas komplizierter ist.

9 Wochen und 2 Tage. Nicht mehr als ein Wimpernschlag. 3 Wochen davon bin ich im Urlaub. So richtig weg, ohne Laptop dieses Mal. Nur mit dem Handy für das Notwendigste. Ja, ich brauche eine Pause, Abstand. Auch von Social Media. Von meinem Blog, meinen Geschichten, all den To-dos.

9 Wochen und 2 Tage. Davon 6 1/2 Wochen Schulferien. Mann und Kinder zu Hause. Wundervoll. Wir entschleunigen. Sind Familie. Ohne Druck. Ohne du musst. Ohne Termine, Vereine, Auftritte, Spielplan und Helfereinsätze. Ohne Hausaufgaben, Prüfungsvorbereitung, Vokabeln abfragen und dem Elternkuchen, der noch zu backen ist und von dem ich erst 12 Stunden vorher erfahren habe. Immerhin. Es könnten auch nur 2 Stunden sein.

9 Wochen und 2 Tage für den Buchlaunch. Für Posts und Beiträge, für die Betreuung meines Bloggerteams, für Reels, Newsletter, Leseproben und das Cover für die Printversion muss noch auf das richtige Maß justiert werden … Buchsatz! Auch der fehlt noch. Die Liste wird noch länger, wenn ich an die winzigen Änderungen denke, die ich gerade einfüge.

Die allgegenwärtige Angst vor Ablehnung

Als Autorin von Liebesromanen muss ich lernen, mit der Angst vor Ablehnung zu leben. Das gehört irgendwie zum Job. Diese Angst ist wie ein Schatten, der mich begleitet. Und wenn jemand mein Buch nicht mag, was bedeutet das für mich als Person? Als Mensch? Es ist diese nagende Stimme im Hinterkopf, die fragt: “Bin ich gut genug?” “Wenn mein Buch schlecht ist, bin ich das dann auch? Schlecht? Unzulänglich?”

Niemand kann vorhersehen, ob die Figuren so sympathisch oder unsympathisch empfunden werden, wie gehofft. Ist der Weihnachtsroman zu romantisch? Kitschig? Zu süß? Passt das Ende?

Mein Buch wird nicht jeder Leserin gefallen. Ja, Leserin! Das heißt ja schon mal, dass ca. 50 % der deutschsprachigen Leserschaft meine Bücher (und erst recht den Weihnachtsroman) zu süß, zu rosarot und zu kitschig finden werden. Schlimm? Nein. Ich möchte ja gar nicht, dass mein Buch jedem gefällt. Aber ich möchte, dass mein Buch zu den Menschen findet, für den ich ihn geschrieben habe. Weihnachtsfans, hoffnungslosen Romantikerinnen und Naschkatzen.

Denn eines kann ich dir versprechen: In “Winterküsse und Leinwandträume” wird dir nicht nur der Schnee um die Nase wehen. Zimt und Bratapfelduft, Kakao und Punsch werden dich durch die Buchseiten begleiten. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich keine Haftung für zusätzliche Hüftpölsterchen übernehme, solltest du beim Lesen zu häufig in die Plätzchendose greifen. 😉

Also wenn du Freundinnen hast, die gerne romantische Wohlfühlromane lesen und große Weihnachtsfans sind, die im Oktober schon die Lichterketten rausholen und die jedes Jahr den ganzen Freundes- und Familienkreis mit zwanzig verschiedenen Plätzchenvariationen versorgen, dann erzähle ihnen unbedingt von meinem Roman.

Erwartungen

Ich gestehe, meine Erwartungen sind hoch. Ich liebe diesen Roman. Nicht, dass ich die anderen nicht auch liebe, aber dieser ist anders. Von den ersten Zeilen an war ich begeistert, hat mich diese Geschichte eingesogen, obwohl ich die ursprüngliche Idee noch einmal auf den Kopf stellen musste. Die Hintergründe findest du hier. Von der ursprünglichen Idee geblieben, sind nur die Hauptfiguren und natürlich Rocky. Auch dass Hanna Malerin ist und Daniel alleinerziehender Vater, stand bereits fest.

Ja, und dann habe ich den fertig geschriebenen Roman noch einmal durchgeschüttelt. Zwei Ich-Perspektiven, die ich von der Vergangenheitsform ins Präsens verfrachtet habe. Das bedeutet nicht weniger, als dass jeder einzelne Satz angefasst und abgeändert werden muss. Tatsächlich habe ich just heute noch einmal zwei falsche Zeiten gefunden und das, obwohl ich mehrfach überarbeitet und inzwischen 3 weitere Augenpaare darauf geschaut haben.

Solltest du Autor:in sein, ich kann diese Vorgehensweise auf keinen Fall empfehlen. Tu dir das nicht an!

Aber für “Weihnachten in Winterlichten” war es die Prise Kardamom, die aus dem Roman etwas Besonderes gemacht hat.

Was ist noch passiert? Hannas Ex-Freund hat einen Namen bekommen. Nicht, dass er den unbedingt gebraucht hätte, aber Namen machen Leute, oder nicht? Wenn du also im Buch über einen gewissen Niklas stolperst – der Kerl war so daneben, dass er mir nicht einmal einen Namen wert war.

Natürlich erwarte ich nicht das Bestseller-Fähnchen. Obwohl eine geschätzte Kollegin mir sicher sagen würde, dass man immer groß denken und träumen soll. Bestellung beim Universum, sozusagen.

Die Reaktionen auf meinen Bloggeraufruf haben mich bestärkt. Das Cover zieht, der Klappentext, an dem ich seit Monaten feile, hat überzeugt. Überzeugt es auch die Leserinnen?

Welche Zahl soll ich ansetzen, wenn ich groß träumen soll? Was schreibe ich auf den Bestellzettel? Doppelt so viele Verkäufe im ersten Monat als bei den bisherigen Buchstarts? 100 Rezensionen bis zur nächsten Weihnachtssaison? Denn eines ist klar, dieses Buch ist ein Saisongeschäft. Niemand kauft im Sommer ein Weihnachtsbuch.

Noch 9 Wochen und 2 Tage bis zum Buchstart für “Winterküsse und Leinwandträume”. Die Brausetablette in meinem Magen sorgt jetzt schon für Sodbrennen und Schweiß auf der Stirn. Ich möchte so viele Dinge machen, habe aber keine Ahnung, wie ich die technisch umsetzen kann und wann ich das eigentlich machen soll. Verflixt. Wie immer sieht das bei anderen so easy-peasy aus. Natürlich weiß ich, dass dem nicht so ist. Was auch immer ich noch schaffe oder auch nicht:

Behalte unbedingt den 25.09.24 im Blick und reise mit mir in die Berge, diesmal zur schönsten Zeit des Jahres.

Herzlichst

Autorin Kassia L. Hill

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