7 Gründe, warum ich das Schreiben liebe - Blogbeitrag

7 Gründe, warum ich das Schreiben liebe

Ich liebe das Schreiben, weil es für mich viel mehr ist, als nur Worte auf Papier zu bringen – es bereichert mein Leben und fordert mich immer wieder aufs Neue heraus. Schreiben gibt mir die Möglichkeit, meine Gedanken und Gefühle auszudrücken, Welten zu erschaffen und mit anderen Menschen in Verbindung zu treten.

In diesem Artikel möchte ich dir 7 Gründe vorstellen, warum ich das Schreiben so sehr liebe. Vom inneren Wachstum über die kreative Freiheit bis hin zur besonderen Verbindung zu meinen Figuren und meinen Leserinnen – das Schreiben hat mein Leben auf vielfältige Weise geprägt. Und vielleicht hast du nach dem Lesen ja auch Lust, zu Stift und Papier zu greifen oder in die Tastatur zu hämmern.

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1. Meine Geschichten sind mein Rückzugsort

Für mich ist das Schreiben wie ein sicherer Hafen inmitten des manchmal hektischen Alltags. Wenn ich in meine Geschichten eintauche, verschwinden Stress und Sorgen fast automatisch. Dieser Rückzugsort gibt mir Raum, meine Gedanken zu ordnen. Es ist fast wie eine kleine Auszeit, die ich mir gönne – eine Reise in eine Welt, die anfangs nur mir gehört. Hier kann ich kreativ sein, träumen und mich frei entfalten.

Das Schreiben erlaubt mir, den Alltag hinter mir zu lassen und in eine andere Realität abzutauchen. Ich verliebe mich neu, spüre das Kribbeln des erstens Kusses und entdecke neue Orte. Doch manchmal ist es wirklich hart, sich an den Schreibtisch zu setzen, und oft ist es ein Ringen um die richtigen Worte, um die nächste Szene. Wenn ich erst einmal eingetaucht bin, vergeht die Zeit oft wie im Flug. Leider habe über meinem Schreiben auch schon wichtige Termine verschwitzt, das sind dann die weniger schönen Momente. Zweimal schon rief die Schule an, weil ich mich schlicht beim Schreiben verloren und darüber vergessen hatte, dass mal wieder Unterricht entfiel. Auch einen Arzttermin habe ich schon verpasst. Sehr ärgerlich und mir was das schrecklich unangenehm.

2. Meine Figuren sind Freunde, die mich durch den Alltag begleiten

Manchmal fühlt es sich an, als würde ich nicht alleine durchs Leben gehen – denn da sind meine Figuren. Sie begleiten mich durch den Alltag, und was vielleicht etwas spooky klingt, ist meine Realität. Sie erzählen mir ihre Geschichten, ich versuche, in sie hineinzuspüren und ihre Beweggründe zu verstehen. Meine Figuren entwickeln ein Eigenleben, überraschen mich, wachsen über sich hinaus und zeigen mir manchmal neue Perspektiven.

Diese Verbindung zu meinen Charakteren ist etwas ganz Besonderes. Ich denke über sie nach, wenn ich zum Beispiel mit unserem Hund durch die Wälder streife. Ich stelle mir vor, was sie in bestimmten Situationen tun würden. Und manchmal merke ich, dass sie mir Mut machen oder mir neue Wege zeigen, die ich vorher nicht gesehen habe. Sie sind ein Teil von mir, und gleichzeitig sind sie eigenständige Persönlichkeiten, mit denen ich mich immer wieder neu auseinandersetze.

Das absolut Verrückte daran: Ich vergesse sie, sobald ich an einem neuen Projekt arbeite. Ich lasse die Figuren, die mich über Monate oder gar Jahre begleitet haben, los – oder sie lassen mich los – wer weiß das schon so genau? Wenn meine Leserinnen mich auf bestimmte Details ansprechen, bringt mich das tatsächlich in Verlegenheit, denn ich müsste es selbst erst wieder nachlesen.

Page Overlay Romanfiguren
Für die Buchmesse „Winterlesezauber“ (hier der Bericht) fertigte ich extra Page Overlays mit meinen Figuren Hanna und Daniel aus „Winterküsse und Leinwandträume“ an.

3. Mit meinen Geschichten berühre ich Menschen und schenke ihnen kleine Alltagsfluchten

Zu veröffentlichen war meine größte Angst. Ich hatte so einen Horror davor, meine Geschichte mit mir völlig fremden Menschen zu teilen. Es war schrecklich und tatsächlich bin ich noch immer sehr aufgeregt und beobachte mit schweißnassen Händen die ersten Reaktionen.

Aber recht schnell merkte ich, dass die Leserinnen mir und meinen Geschichten überwiegend wohlwollend gegenüberstehen. Natürlich gibt es auch Leserinnen, denen meine Art zu schreiben nicht gefällt – das ist auch völlig in Ordnung. Aber viele geben eben doch sehr freundliches Feedback. Und es ist ein unbeschreiblich schönes Gefühl, zu wissen, dass meine Worte nicht nur für mich Bedeutung haben, sondern auch für andere. Wenn ich dann Zuschriften bekomme, dass jemand mit meinen Figuren mitgefühlt, gelacht oder sogar geweint hat – dann wird mir immer wieder bewusst, wie kraftvoll Geschichten sein können. Sie verbinden uns, auch wenn wir uns nie begegnet sind.

Ich liebe es, Menschen durch meine Texte eine kleine Auszeit vom Alltag zu schenken. Ein paar Stunden, in denen sie alles um sich herum vergessen und einfach nur eintauchen können – in eine andere Welt, ein anderes Leben. Es erfüllt mich mit Dankbarkeit, dass ich mit dem, was mir so viel Freude macht, auch anderen etwas geben kann. Dafür empfinde ich eine große Dankbarkeit.

4. Endlich habe ich mich selbst viel besser kennengelernt

Ich glaube, ich bin ein Mensch, der ständig auf der Suche ist. Jemand, der – inzwischen in der Mitte meines Lebens – nicht wirklich weiß, wo der richtige Platz für mich ist. Schreiben ist daher auch ein Weg zu mir selbst. Das Schreiben hilft mir, mich selbst zu reflektieren, meine inneren Stimmen wahrzunehmen und besser zu verstehen, wer ich wirklich bin.

Inzwischen kann ich sagen: Ich bin Autorin. Das definiert mich auch ein Stück weit. Am Anfang meines Autorenlebens war das nicht so. Da stand die Frage im Raum, ab wann man sich eigentlich Autor oder Autorin nennen darf, ohne anmaßend zu sein.

Durch das Schreiben habe ich zumindest in Teilen zurück zu mehr Struktur in meinem Alltag gefunden. Ich weiß jetzt, wann ich konzentriert arbeiten kann, was ich dafür brauche oder was mich blockiert. Und ich sehe meine Schwächen und Eigenheiten klarer. Ich bin zum Beispiel schrecklich chaotisch, obwohl ich mich ständig nach mehr Struktur sehne und mir das in kleinen Lebensnischen durchaus auch gelingt. Und ich bin die Queen von Flüchtigkeitsfehlern. Verdrehte Buchstaben? Here we go! Falsche Datei beim Distributor hochladen? Been there, done that!

5. Durch das Schreiben bin ich mutiger geworden und habe wundervolle Menschen kennengelernt

Ich bin ein Mensch voller Selbstzweifel, und mein Imposter-Syndrom ist phänomenal ausgeprägt. Ich stehe mir mit meiner Introvertiertheit selbst im Weg und meistens fehlen mir im Gespräch die richtigen Worte. Immer wieder frage ich mich: Darf ich das überhaupt? Reicht das, was ich tue? Bin ich gut genug? Was denken „die anderen“ darüber? Diese Gedanken begleiten mich oft.

Und dann passiert etwas, das mich sprachlos macht: Menschen kaufen meine Bücher. Sie schreiben mir, dass sie auf die Fortsetzung warten. Sie fiebern mit, stellen Theorien auf, zitieren Lieblingssätze. Bloggende melden sich ganz von selbst bei mir, weil sie beim nächsten Buchlaunch dabei sein wollen. Und in diesen Momenten wird mir klar: Doch, ich darf das. Ich bin eine Autorin. Und es ist nicht nur okay – es fühlt sich irgendwie sogar richtig an. Crazy!

Es berührt mich zutiefst, wenn ich auf Messen Menschen treffe, die meine Geschichten lieben oder mir sagen, dass sie etwas in meinen Worten gefunden haben, was ihnen gefehlt hat.

Am Stand mit Sophie M. Seller
Wow! 2025 war bereits meine dritte Messe als Ausstellerin und dabei war ich längst nicht mehr so schüchtern wie bei der ersten.

Vieles spielt sich im Internet ab, vor allem auf Social Media. Und viel zu schnell verliert man sich auch wieder aus den Augen. Es sind viele Kontakte, das Social-Media-Rad dreht sich zu schnell (was mich manchmal total verrückt macht), dann spielt der Algorithmus plötzlich Inhalte nicht mehr aus und schwupp, verliert man sich aus den Augen. Aber einige Begegnungen bleiben. Sie vertiefen sich. Und sie werden zu echten Verbindungen. Meine wunderbare Lektorin ist so ein Mensch. Aus einer beruflichen Zusammenarbeit ist eine persönliche Freundschaft geworden – und ich bin unendlich dankbar, sie an meiner Seite zu wissen.

6. Das Schreiben ist perfekt für meine Scanner-Persönlichkeit

Ich bin ein typischer Scanner-Mensch – ständig voller neuer Ideen, leidenschaftlich interessiert an allem Möglichen, oft sprunghaft, nie lange bei nur einem Thema. Und auch wenn es total gegensätzlich klingt, weil man ziemlich lange an einem Buchprojekt arbeitet, liebe ich genau deshalb das Schreiben so sehr. Es ist das ideale kreative Spielfeld für meine bunte, vielseitige Gedankenwelt.

In meinen Geschichten kann ich all das miteinander verbinden, was mich fasziniert: Psychologie, zwischenmenschliche Dynamiken, Gesellschaftsfragen, Fantasiewelten – alles darf mitspielen. Wenn mich ein Thema packt, recherchiere ich tagelang, tauche ein, spinne Ideen. Und ich mache mir die Welt ein wenig so, wie sie mir gefällt. Ich möchte nicht über toxische Beziehungen schreiben und ich suche nicht das große Drama. Ich erfinde Geschichten, wie ich sie selbst lesen möchte. Und wenn sich das ändert und ich irgendwann einen Krimi schreiben will, dann ist auch das möglich.

Ganz nebenbei geht es auch gar nicht nur ums Schreiben selbst. Plötzlich tauchen Themen auf wie Marketing, Design, Recht, Steuern und nicht zu vergessen die ganze Technik. Es gibt immer irgendwas zu lernen und zu tun. Eine bunte Spielwiese, auf der ich mich immer wieder neu ausprobiere.

7. Das Schreiben macht mich glücklich und erfüllt mein Leben mit Sinn

Bei all den Herausforderungen, die das Schreiben und auch das Veröffentlichen mit sich bringen, kann ich es aus meinem Leben nicht mehr wegdenken. Das Schreiben hat meinen Alltag auf eine Weise bereichert, die ich mir früher niemals hätte vorstellen können. Es gibt mir das Gefühl, etwas Bedeutungsvolles zu schaffen – etwas, das bleibt und Leserinnen bewegt.

Natürlich gibt es auch Momente, in denen ich mich frage, was passieren wird, wenn mir irgendwann die Ideen ausgehen. Doch je mehr Geschichten ich schreibe, desto mehr sprudeln neue Gedanken und Figuren aus mir heraus. Es ist fast magisch, wie der Ideenkessel niemals leer wird. Manchmal frage ich mich, wann ich all diese Geschichten eigentlich erzählen soll. So viele Ideen wollen gleichzeitig gelebt werden!

Dieses kreative Feuer, diese unerschöpfliche Quelle an Inspiration, macht das Schreiben für mich so wundervoll und bereichernd. Es gibt mir einen Sinn, der mich antreibt und erfüllt – trotz aller Hürden und Zweifel.

Herzlich, deine

Autorin Kassia L. Hill

1 Kommentar zu „7 Gründe, warum ich das Schreiben liebe“

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