Sollte ich den Oktober unter eine Überschrift stellen, dann wäre es wohl „Ersten kommt es anders und zweitens als man denkt“ oder „Alles eine Frage des Blickwinkels“. Nach der Veröffentlichung meines Weihnachtsromans „Winterküsse und Leinwandträume“ wollte ich es etwas ruhiger angehen lassen. Mehr Privatleben und die Vorbereitung auf den Schreibwettbewerb im November, den NaNoWriMo. Den Anfang macht der Blogtober und die Tatsache, dass ich zwar im Mathe-Abi brillieren konnte, ich aber wirklich nicht gern mit Zahlen jongliere …
Inhaltsverzeichnis
Eine Challenge
Judith Peters rief Anfang Oktober zum Blogtober. Dabei entstand eine Liste an Dingen, die ich bis Ende des Monats gern schaffen würde. Dabei ging es nicht nur um realistische Ziele, nicht nur um Arbeitsziele – es durften auch Wunschziele auf die Liste.
Da meine täglichen Schritte in diesem Jahr ziemlich jämmerlich aussahen (4.179 waren es zu dem Zeitpunkt), wollte ich etwas tun. Den Durchschnitt auf 5.000 zu bringen, kam mir zu leicht vor. Also hängte ich die Latte leichtfertig auf die 6.000er-Marke. Natürlich ohne das vorher einmal durchzurechnen. Ein großer Fehler! 12.307 Schritte musste ich nämlich täglich gehen, um das Ziel zu erreichen. Jeden einzelnen Tag und ohne krank zu werden.
Jetzt, wo ich diesen Artikel schreibe, ist der 2. November und ich darf stolz berichten, dass mein Jahresdurchschnitt inzwischen auf 4.877 Schritte angewachsen und mein tägliches Schrittziel auf unter 12.000 gefallen ist.
Neue Cover
Noch ein Wunsch auf meiner Bucket List waren neue Cover für meine Black Forest Bücher. Irgendwie passten sie nicht mehr zu mir, waren zu brav, zu unscheinbar. Ich wollte mehr Farbe, mehr Strahlkraft, mehr von dem, was in beiden Geschichten drinsteckt.
Seit Monaten arbeitete ich bereits an einem neuen Design, hätte den nächsten Schritt aber vermutlich noch bis 2025 vor mir hergeschoben. Die Liste war der Tritt, den ich gebraucht habe, um es endlich wahrzumachen.
Zusätzlich erhielt „Cupcakes und bittersüße Kaffeeküsse“ eine Ergänzung um das Zusatzkapitel „Der Backwettbewerb“, das es bisher nur über den Newsletter gab. Beide Taschenbücher gab es bisher exklusiv bei Amazon. Jetzt sind sie überall dort erhältlich, wo es Bücher gibt.
Zu Gast im Webinar
Als ich vor Jahren in der Romanschmiede das Schreibhandwerk gelernt habe, hätte ich es nie für möglich gehalten, dass ich dort einmal als Gast zu einem Webinar eingeladen werde. Das Thema war Social Media und wie man Instagram und Co als angehende/r Autor / Autorin nutzen kann. Dazu haben wir uns mein Instagramprofil angesehen und ich durfte von meinen Erfahrungen erzählen.
Das war ziemlich aufregend und ich hoffe, dass ich den Teilnehmenden Mut machen konnte, erste Schritte zu unternehmen und nicht den gleichen Fehler zu begehen, wie ich – nämlich sich erst kurz vor der Veröffentlichung des ersten Romans aus der Unsichtbarkeit zu wagen.
Tatsächlich blicke ich in den letzten Wochen immer wieder staunend zurück, was ich in den letzten Jahren alles gelernt habe. Sei es nun Marketing oder Schreibhandwerk. Nicht dass ich selbst auf alles eine Antwort wüsste, geschweige denn perfekt drauf hätte, aber ich beobachte, wie viel weiter ich bin als noch vor wenigen Jahren. Das ist meine ganz persönliche Heldenreise und ich gebe zu, ich bin ein wenig stolz darauf.
Mailand
Noch ein Wunsch von meiner Bucket List ging in Erfüllung: Wir fuhren übers Wochenende nach Mailand. Ein kleiner, aber feiner Kurzurlaub in den Herbstferien, den ich sehr genossen habe. Einfach mal raus, etwas anderes erleben und sehen. Natürlich war die Zeit viel zu knapp bemessen, aber solche Kurztrips würde ich gern häufiger machen. Schauen wir mal, ob es dafür wieder erst eine Liste braucht.
Frankfurter Buchmesse
Meinen Besuch auch der Frankfurter Buchmesse musste ich schweren Herzens absagen. Diese Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht und doch war es schwer, die ersten Fotos und Berichte von Kolleginnen und Bloggerinnen zu sehen. Die neue Halle hätte mich natürlich brennend interessiert, aber es gibt Gerüchte, dass es auch 2025 wieder eine Buchmesse geben wird …
Mein Weihnachtsroman „Winterküsse und Leinwandträume“ war auch ohne mich auf der Messe vertreten und wurde am Stand des Selfpublisher-Verbandes ausgestellt.
Am Ende der Messe werden die Bücher immer verschenkt. Solltest du nächstes Jahr dort sein, ist das vielleicht ein Tipp, neue Autoren und Autorinnen kennenzulernen. Und natürlich wäre es großartig, wenn du dir noch die Mühe machst, und eine Rezension schreibst. Wenn du eine kleine Anleitung brauchst und wissen willst, warum du das überhaupt machen sollst, dann schau doch mal in meinen Blogartikel zum Thema Rezensionen schreiben.
Tierischer Familienzuwachs
Im Sommer starb nach 17 1⁄2 Jahren unser Katzen-Opi und irgendwie fehlte etwas. Da war nur noch unsere Hexe und natürlich unser Hund. Ende September stolperte ich über die Anzeige für zwei Katzenbrüder. Beide 6 Jahre, einer mit Herzproblemen. Zwei Wochen las ich die Anzeige immer wieder, rechnete damit, dass die beiden längst ein Zuhause gefunden hätten. Dann besprach ich es mit der Familie und fragte nach, was für ein Herzproblem das war.
Letztlich wissen wir nicht, wie lange er noch lebt, aber Biscuit und Bagel haben bei uns ihr Für-Immer-Zuhause gefunden.
Zwei Wochen später dann ein Fund, der mich noch immer sprachlos und furchtbar wütend macht. Ich war mit meinem Jüngsten auf einer nachmittäglichen Gassirunde. Eigentlich nicht unsere Zeit und auch nicht unser Weg, an einem Wirtschaftsweg neben der Bundesstraße. Mein Sohn fuhr mit dem Rad vorneweg und stoppte schließlich bei einem Radfahrer. Plötzlich winkte er aufgeregt, dass ich kommen soll – und schon sah ich sie. Winzige Kitten, die über den Weg in Richtung der stark befahrenen Straße tapsten.
Schnell war der Hund an einer Bank angeleint und die Kätzchen gesichert. 8 winzige Kitten, einfach ausgesetzt! Wir waren sprachlos. Das war so eine Situation, in der man einfach handelt und nicht lange fragt. Kurz darauf saßen wir umringt von diesen flauschigen Wesen im Gästebad, das kurzfristig zur Quarantänestation umfunktioniert wurde. 3 Futterdosen wurden von den hungrigen Mäulern vertilgt, Katzenstreu gereinigt und aufgefüllt, die alte Krabbeldecke hervorgeholt und ausgiebig geschmust und gespielt.
Zwischen 500 und 1000 g wogen die Zwerge und entstammten mindestens 2 Würfen. Ausgesetzt, um zu sterben. Dabei waren sie Menschen gewohnt, hatten keine Scheu, kannten die Katzentoilette und Nassfutter.
Keine Ahnung, wie und warum Menschen so grausam sein können, und es treibt mir die Tränen in die Augen, was den Kleinen genommen wurde. Sie waren noch lange nicht weit genug für eine Trennung von der Mutter. Mutwillig wurde ein grausamer Tod in Kauf genommen. Erfroren in der Kälte der Nacht, verhungert oder überfahren.
Sie alle sind ganz zauberhaft und natürlich hat jeder hier seinen Liebling. Aber wir können sie unmöglich alle behalten. Der Abschied fällt uns schwer, aber inzwischen haben alle ein neues Zuhause gefunden, pärchenweise oder zu einer anderen Katze. Ich bin selbst erstaunt, wie wunderbar mein Netzwerk funktioniert hat. Danke an alle, die so fleißig geholfen haben. Tatsächlich waren die Zwerge schon am nächsten Tag Gesprächsthema im Fessnapf.
Und natürlich behalten wir eines dieser kleinen Wunder.
So wuchs unsere Katzengruppe unerwartet schnell und wir haben noch immer alle Hände voll zu tun mit der Zusammenführung und den Babys. Das Schreiben muss gerade hinten anstehen und meine Teilnahme am NaNoWriMo habe ich gecancelt. Das Leben hat Vorrang. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Der nächste Weihnachtsroman kommt und ich freue mich unglaublich darauf, euch hoffentlich schon bald mehr darüber zu berichten.
Erlesenes
Viel zum Lesen kam ich nicht. Zwei Bücher sind noch angefangen, aber nicht beendet. Daher liste ich sie hier noch nicht auf.
Die Reise deines Lebens von Jule Pieper
Ausblick auf den November
50.000 Worte werden es nicht werden, aber ich würde wirklich gern mit dem Weihnachtsroman beginnen. Mal sehen, ob das so klappt. Dieses Mal werde ich den Mund nicht so voll nehmen und vorsichtige 10.000 Wörter anvisieren. Das entspricht etwa 1⁄5 des fertigen Romans. Mehr wäre natürlich schön, aber ich merke gerade wieder deutlich, dass ich mir auch Pausen einplanen muss.
In diesem Sinne wünsche ich auch dir einen November, in dem die Pausen nicht zu kurz kommen, ob du nun beim NaNoWriMo dabei bist, oder dem SUB (Stapel ungelesener Bücher) den Kampf angesagt hast.
Herzlichst, deine