Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum! – Tommaso Campanella
Dieses Zitat könnte nicht treffender sein. Auch ich habe mir diesen Traum vom Schreiben im Selfpublishing erfüllt, aber es gab auch Höhen und Tiefen. Ich war kurz davor, aufzugeben, als meine Erwartungen und Träume mit der harten Realität aufeinander trafen.
Heute möchte ich dir drei wichtige Dinge mit auf den Weg geben, die ich gern gewusst hätte, als ich meine Reise in die Welt des Selfpublishing begann.

Inhaltsverzeichnis
Das erste Buch im Selfpublishing macht dich nicht reich
Als ich begann, das Schreiben ernsthaft anzugehen, träumte ich natürlich davon, damit auch etwas zu verdienen. Natürlich dachte ich nicht, dass der große Reichtum über mich hereinbrechen würde, aber zumindest ein kleiner Zuschuss für die Haushaltskasse. Immerhin sitzt man, von der ersten Idee bis zur letzten Korrektur, viele Stunden an einem Roman. Von den Ausgaben, die im Selfpublishing entstehen, will ich gar nicht erst sprechen, denn auch hier tappte ich anfangs im Dunkel. Aber wie es so ist, man glaubt den Versprechungen der vielen Coaches, die letztlich oft auch nur ihr Schreiben gegenfinanzieren.
Es ist hart, aber für die meisten Schreibenden ist es bittere Realität, dass das erste Buch dich sehr wahrscheinlich weder reich noch berühmt macht. Geschweige denn, dass du von einem relevanten Stundenlohn ausgehen kannst. Tatsache ist, dass viele Schreibende sogar große Mühe haben, schwarze Zahlen zu schreiben.
Trotzdem ist es wichtig, deine Träume nicht aufzugeben. Du willst Menschen erreichen, ihre Herzen mit deinen Geschichten berühren. Hast ein Thema. Vielleicht möchtest du eine Veränderung in den Köpfen deiner Leser:innen erreichen. Du hast eine Mission. Also schreibe aus Leidenschaft und gib nicht auf. Am Anfang ist das Schreiben mit Sicherheit ein teures Hobby. Aber seien wir ehrlich: In jedes neue Unternehmen muss man am Anfang Zeit und Geld stecken, bevor es profitabel wird. Arbeite also an deinem Handwerk, entwickle deinen Schreibstil und baue deine Leserschaft langsam auf. Mit der Zeit und einer wachsenden Sammlung von Büchern kannst du dein Einkommen steigern. Geduld ist der Schlüssel zum Erfolg in der Welt der Selfpublishing-Romane. Das Zauberwort ist deine Backlist. Mit jeder neuen Veröffentlichung hast du die Chance, neue Leser zu gewinnen, die, wenn es ihnen gefallen hat, mit hoher Wahrscheinlichkeit auch deine anderen Bücher lesen werden.
Und trotzdem – du wirst auch eine ordentliche Portion Glück brauchen.

Teure Schreibkurse, um Autor zu werden – geht es auch ohne?
Du möchtest deine Schreibfähigkeiten verbessern und fragst dich, ob teure Schreibkurse die Antwort sind? Das ist sehr individuell und hängt letztlich auch von deinem Budget ab.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass sie nicht unbedingt notwendig sind. Ja, auch ich habe Kurse belegt. Eine einjährige Ausbildung, diverse Online-Kurse und Workshops. Ich habe viel gelernt und sie waren wertvoll. Sie haben mir geholfen, besser zu werden und vor allem dranzubleiben. Ich glaube, wenn ich immer nur in meinem Kämmerchen geblieben und geschrieben hätte, hätte ich irgendwann das Interesse verloren. Denn es kommt immer der Moment, an dem es schwierig wird. Plötzlich weiß man nicht, wie die Geschichte weitergehen soll. Die Figuren machen, was sie wollen und überhaupt hat man keine Ahnung, ob das alles überhaupt brauchbar ist.
Was in der Autorenausbildung besonders schön war, es bildeten sich kleine Schreibgruppen und ich hatte nicht das Gefühl völlig allein und verloren zu sein. Auch die anderen haderten, hatten Schwierigkeiten und wir konnten uns gegenseitig motivieren. Es gab regelmäßig Hausaufgaben, die halfen, dranzubleiben und regelmäßiges Feedback. Aber die Kurse waren teuer und auch die Gemeinschaft der angehenden Autoren hat sich irgendwann zerschlagen. Viele haben bis heute kein Buch veröffentlicht, was ich wirklich schade finde.
Wenn dein Budget nicht reicht und du den unbedingten Willen hast zu lernen. Wenn du dranbleiben kannst, auch wenn es einmal schwierig wird, dann gibt es andere, kostengünstige und sogar kostenlose Möglichkeiten, deine Fähigkeiten zu entwickeln.
Lies Schreibratgeber. Es gibt inzwischen unglaublich viele auf dem Markt. Meine Empfehlungen findest du im nächsten Beitrag.
Auch Schreibgruppen sind eine großartige Alternative, die oft übersehen wird. Sie bieten eine unterstützende Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die sich gegenseitig konstruktives Feedback geben. Nur mit Rückmeldungen kannst du dich verbessern. Vergiss also die Idee, dass es ausreicht, ein paar Bücher übers Schreiben zu lesen. Das Beste? Viele Schreibgruppen sind kostenlos oder erfordern nur einen geringen Beitrag. Online-Foren, soziale Medien und lokale Veranstaltungen können dir ebenfalls helfen, dich mit anderen Autorinnen vernetzen, und deine Fähigkeiten zu verbessern.

Wie teuer wird die Veröffentlichung im Selfpublishing?
Wenn du es richtig machen willst, wird es teuer und du musst einige finanzielle Überlegungen anstellen. Wie teuer, war mir bei meinem ersten Buch nicht wirklich klar und vor allem nicht, an welcher Stelle man Geld einsparen kann.
Lektorat und Korrekturlesen: Die Qualität deines Buches steht und fällt mit einer gründlichen Überarbeitung. Hier kommt das Lektorat ins Spiel, welches dein Manuskript auf Inhalt und Stil überprüft und verfeinert. Ein professionelles Lektorat kostet in der Regel rund 6 € pro Normseite. Ein Tipp: Es gibt junge Lektoren, die ihre Dienste zu einem günstigeren Preis anbieten. Recherchiere und finde die beste Option für dein Budget. Du darfst dich auch gern an mich wenden, denn ich bin zertifizierte Lektorin. Ein Lektorat ist übrigens kein Korrektorat und sollte auch von einer anderen Person übernommen werden, denn auch ein Lektor wird mit der Zeit betriebsblind. Die Preise liegen hier bei ca. 2 € pro Normseite. Vielleicht hast du aber auch jemanden, der wirklich fit in Rechtschreibung ist?
- Cover-Design: Vergiss das Sprichwort „Don’t judge a book by its cover“. Ein ansprechendes Cover ist entscheidend, um die Aufmerksamkeit der Leserinnen zu erregen. Du kannst Geld sparen, indem du Premade-Cover in Betracht ziehst, die bereits professionell gestaltet sind und angepasst werden können. Ein Cover für dein E-Book bekommst du oft schon für 70 € bis 100 €. Für die Printausgabe musst du in der Regel noch mal etwas extra zahlen. Aber bitte: Lass die Finger vom selbst gebastelten Cover, wenn du von Design nicht wirklich eine Ahnung habt. Glaubt mir, man sieht es.
- Werbung und Marketing: Jetzt geht es um Sichtbarkeit. Dein Buch mag großartig sein, aber wenn niemand davon weiß, wird es schwer, Leser anzulocken. Und ganz ehrlich, bei 70.000 Neuveröffentlichungen im Jahr (allein von Verlagen) ist die Konkurrenz unglaublich hoch. Wenn niemand dein Buch sieht, wird es leider auch niemand kaufen. Investiere in gezielte Online-Werbung, erstelle eine ansprechende Website oder Blog und nutze soziale Medien, um deine Leserschaft aufzubauen. Es muss nicht perfekt sein. Fang einfach an. Auch Marketing ist ein Bereich, in dem du viel lernen wirst und in dem du wachsen und dazulernen darfst. Denke daran, dass es ein langfristiger Prozess ist, bis du eine Fanbase aufgebaut hast. Also sei geduldig und kreativ. Und du kannst nie früh genug damit anfangen. Ich selbst habe mich lange nicht getraut, in die Sichtbarkeit zu gehen und bin erst kurz vor der Veröffentlichung meines Debütromans an die Öffentlichkeit gegangen. Viel zu spät! Es kann sich lohnen, Werbung auf Seiten wie Buchdeals zu buchen oder direkt bei deinem Distributor.
- Einstellgebühren bei Distributoren: Wahrscheinlich willst du nicht gleich einen eigenen Verlag gründen (kostet übrigens auch Geld). Dann kommen Dienstleister wie Tolino, Amazon KDP, Epubli oder Bod ins Spiel. Informiere dich gut. Manche Dienstleister verlangen Exklusivität. Erkundige dich über Gebühren, Kosten für Autorenexemplare (die wirst du für Blogger, Messen und Gewinnspiele brauchen) und Vertragslaufzeiten. Auch wichtig: Trotz der größten Sorgfalt, werden sich Fehler ins Buch einschleichen, die du später vielleicht korrigieren willst. Informiere dich, ob dein Dienstleister dafür extra Gebühren verlangt.
Denke daran, dass diese Kosten je nach deinen individuellen Entscheidungen variieren können. Setze dir ein Budget und plane sorgfältig, damit du deine Traumgeschichte erfolgreich und finanziell verantwortungsvoll veröffentlichen kannst. Mit ein wenig Planung und Kreativität kannst auch du im Selfpublishing erfolgreich sein und deine Leser berühren!